Die unermüdliche Beschäftigung und künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema DADA und Mailart ist ein Herzensprojekt der Künstlerin Petra Lorenz. Als eine der subversivsten Kunstströmungen bezeichnet, haben Frauen vor mehr als 100 Jahren diese Kunstrichtung entscheidend mitgeprägt.
Umso eindringlicher führt Petra Lorenz mit ihren Sammlungen und eigenen Werken in Ausstellungen und Publikationen vor Augen, wie gegenwärtig diese Kunstgattung noch immer ist. Erst kürzlich vereinte sie ihre internationale Collage-Sammlung unter dem Titel „DADA Phone -Tribut to Schwitters“. Diese wurde am Tag der Kunst in Pirna/ Dresden Anfang Juli diesen Jahres präsentiert. Künstler aus mehreren Ländern und Kontinenten bezogen sich bisher direkt oder indirekt in ihren Arbeiten auf das Kunstwort „Merz“.
Zufällig zurechtgeschnitten aus dem Wort „Kommerz“ war dies eine Erfindung und gleichzeitig das Markenzeichen Kurt Schwitters, dieses vielseitigen Künstlers des Bildes und des Wortes.
Die künstlerischen Arbeiten im freiem Format fordern mit „DADA will never die!“ oder „Werden Sie Redner“ regelrecht zur Interaktion auf. Oder zeigen bildhafte Verbundenheit mit ihrem künstlerischen Vorbild Schwitters in „Merz“ oder „ Kurt, gestanzt“. Letztere Arbeit stammt übrigens von der Initiatorin Petra Lorenz selbst. Der Bezug auf die Künstlerkollaboration steckt übrigens im Objekt selbst, denn die Künstlerin verwendete ein Geschenk von Volker Lenkeit für ihre Collage.
Petra Lorenz, die Kunstgeschichte in Tübingen und Augsburg studiert hat, fand ihre künstlerische Heimat in Wünschendorf bei Dresden und in der Kollaboration mit den aus Dresden stammenden Künstlern Frank Voigt und Volker Lenkeit. Während in den 80er Jahren bereits mail-Art die Landesgrenzen wechselte, entstand und wuchs ab 2014 ein gemeinsames Projekt. Geprägt von den jeweiligen künstlerischen Erfahrungen, Hintergründen und Techniken vereint die drei Künstler nach wie vor die Leidenschaft für Collagen. Mit ihrer inzwischen zu einem starken Konvolut herangewachsenen internationalen Sammlung waren sie als Kuratoren bereits in verschiedenen Ausstellungen präsent, u.a. in den Kunstsammlungen Chemnitz im Jahr 2019.
Mit der Gründung des Dada-Zentrums in Kamenz erhielten ca.500 Werke eine neue Bleibe.
Petra Lorenz ist vorallem das Zusammentragen der internationalen Arbeiten zu verdanken. Ihre Kommunikation reicht von sozialen Medien bis hin zur postalen Verbringung von Collagen und Objekten. Dafür steht sie mit etwa 60 internationalen Künstlern und Künstlerinnen in Verbindung. Die digitale Archivierung gehört dazu.
Der Einsendeschluss für weitere Arbeiten zum Thema DADA Phone – Tribute to Schwitters ist übrigens der 30.November 2024.